Freitag, 24. Oktober 2014

Die Seiten der Welt [Rezension]

Weiterhin fröne ich meiner aktuellen Lust lieber dickere Bücher zu lesen und so kam mir Kai Meyers neuer Roman - der ja von vielen sehnsüchtig erwartet wurde- auch gerade recht. Gerade in meiner Schulzeit habe ich viele seiner Trilogien und Einzelbände gelesen und auch sehr geschätzt. Nun ist es allerding einige Jahre her gewesen, seit ich das letzte Mal zu einem Buch von ihm gegriffen habe.

Inhalt:


Furia Faerfax lebt in einer halbwegs heilen Welt mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder, recht abgeschieden von der restlichen Zivilisation. Ihre Freizeit verbringt sie meist umgeben von den Büchern des Familienbesitzes und genießt es ihre Zeit in den imaginierten Welten zu verbringen. Ihr Vater möchte sie jedoch zu einer Bibliomantin ausbilden und nimmt sie daher mit auf seine Reisen, die er mittels Sprüngen durch Bücher antritt. Eines Tages gelangen die beiden dabei jedoch in eine sehr gut bewachte Bibliothek und Furias Leben ändert sich durch einen fatalen Zwischenfall schlagartig...

Mistys Meinung:


Und abermals kommt ein Buch, das sich selbst mit Büchern und dem Lesen befasst auf den Markt und macht sich die magischen Welten, die man dank Geschichten kennen lernen darf zum Thema. Diese Idee ist natürlich lange nicht mehr neu und gerade in der Jugendliteratur gibt es bereits derart beliebte Titel wie die Tintenherz und Co. Insofern war ich besonders gespannt, wie Kai Meyer mit dieser Konkurrenz umgehen würde, zumal ich bisher kein vergleichbares Themengebiet bei ihm kennen würde (und ich habe eine Vielzahl seiner Bücher gelesen).

Rein von den Ideen und der Umsetzung her, trifft man im Laufe der Geschichte auf viele bereits bekannte Elemente, wie etwa Figuren, die ausversehen aus ihren Geschichten "fallen" und sich in der realen Welt wiederfinden. Gleichzeitig zaubert der Autor auch einige neue gelungene Wesen und Orte hervor, die man als Leser sogleich gerne in sein Herz schließt.

Sprachlich ist die Geschichte zudem auf jeden Fall "trittsicher", der Autor versteht es in diesem Buch wirklich einen angenehm dahin fließenden Schreibstil anzuwenden, der sich nicht durch blumige Ausdrücke bloßstellt. Vielmehr entdeckt man sogar den ein oder anderen Seitenhieb auf Schreibarten oder möglicherweise Schreiberkollegen, denen dies sehr wohl passiert. Einige der Figuren setzen etwa "Metapherngas" ein um sich gegenseitig zu bekämpfen. Über solche und andere Details musste ich doch sehr schmunzeln, wenngleich die Handlung an und für sich sehr ernsthaft angelegt ist. Einzig manch sprachlich ungeschickte Dialoge ließen mich räuspern - aber bitte ignoriert mich in diesem Punkt, denn es gibt kaum ein Buch, dass in dieser Hinsicht bei mir punkten kann.

Was mir zudem außerordentlich positiv aufgefallen ist, war die Brutalität bzw. die Ernsthaftigkeit vieler Szenen - das bekommt man bei Jugendbüchern selten serviert und bangt daher normalerweise  etwas weniger um die Protagonisten, als wie wenn sie sich in richtiger Gefahr befinden. Soweit ich mich erinnern kann ist das beim Autor jedoch durchaus beliebt. Dieser Umstand sorgt natürlich zusätzlich für Spannung, obwohl ich mich nicht immer zu 100% auf die Figuren einlassen wollte, der kleine Bruder von Furia etwa bleibt mir einfach etwas zu flach gestaltet.

Fazit:


Ein sehr gelungener, neuer Roman des Autors, der durchaus mit bekannten Konkurrenten dieses Genres mithalten kann.

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Titel: Die Seiten der Welt
Autor: Kai Meyer
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 560 Seiten

3 Kommentare:

  1. Das Buch hört sich ja echt super an! Ich denke ich werde es mir bald kaufen, da ich es schon länger haben will :)
    LG Anna

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  2. Und noch ein schönes Review zu dem Buch - ich muss es wirklich endlich mal selbst lesen :)

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  3. Vielen Dank für die schöne Rezension! Jetzt bin ich noch neugieriger :)

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