Samstag, 13. Februar 2016

The Autumnlands: Tooth and Claw [Rezension]

Wer etwas von meiner großen Leidenschaft für BD mitbekommen hat, sollte auch von meinem Kummer gelesen haben, dass ich mir diese prächtigen Comic-Stücke in so großer nicht jedes Monat leisten kann. Dafür sind die hübschen Hardcover mit den wenigen Seiten einfach zu teuer. Da ich trotzdem weiterhin Lust auf reichlich illustrierte Geschichten hatte, habe ich ein wenig durch Manga-Foren gewühlt, allerdings fehlt es mir bei diesen schlichtweg an Farbe. Was also nebst den klassischen Heft-Comics noch bleibt sind...Graphic Novels! Mein nächster Ausflug in ein bisher mehr oder weniger unbekanntes Genre.


Inhalt:


Die fliegende Stadt Keneil wird ausschließlich von Zauberern beherrscht, die mit den zauberlosen verarmten Völkern ihrer Welt Handel treiben. Dabei nehmen sie keinerlei Rücksicht auf deren Bedürfnisse und versuchen lediglich sich an ihnen zu bereichern. Doch ihre Magie ist im Schwinden und ihrer Verzweiflung versuchen sie einer alten Prophezeiung nach einen Held aus einem anderen Universum zu beschwören. Die dabei frei gesetzten Energien sind jedoch so stark, dass sie die ganze Stadt gefährden und mit einem Male stehen die Magier jenen Kreaturen Aug in Aug gegenüber, die sie bisher zu unterdrücken versuchten.

Mistys Meinung:


Nun habe ich mich also auch in das etwas günstigere und farblich dennoch wunderbar gestaltete Genre des Graphic Novels vorgewagt. Abgesehen von Game of Thrones hatte ich bisher kaum Blicke in die tollen Comic Bücher geworfen. So hatte ich auch keinerlei Ahnung welche Reihen davon gerade auf dem Markt sind. Auf meiner Suche beschränkte ich mich ausschließlich auf Fantasy Bücher und so landete ich recht schnell bei der Empfehlung von Autumnlands.

Da ich mich ja selbst nicht gerne spoilere (und für mich reicht meist ein Klappentext bereits als Spoiler) warf ich nur ein paar kurze Blicke auf einige Seiten, ehe ich schon zuschlug. Im Gegensatz zu den französischen BD sind die englischsprachigen Graphic Novels übrigens auch im lokalen Buchhandel problemlos zu bestellen (wenngleich man ein wenig warten muss, ehe sie vom Ausland geliefert werden, aber gleiches würde auch gelten, wenn man sie beim großen A bestellt). So hielt ich bald dieses bunte Stück in Händen und war zunächst etwas zwiegespalten.

Ich persönlich bin eigentlich kein Furry Fan und so kann ich meist nichts mit humanoid gestalteten Tierwesen anfangen bzw. finde etwa eine laszive Pantherin mit Brüsten verstörend. Die ganze Welt von Autumnlands wird jedoch von entsprechenden Tierwesen beherrscht. Nun, da hätte ich wohl doch etwas genauer die verfügbaren Vorschauen durchsehen sollen.

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So fand ich entsprechende Szenen ein wenig merkwürdig, in dieser Geschichte handelt es sich zumeist nämlich wirklich um menschliche Körper, auf denen ein Tierkopf sitzt. Bei der Hauptfigur Dusty, einem Terrier sieht dies noch recht annehmbar aus, bei vielen anderen Tieren, etwa einer Giraffe oder einem Adler mutet dies für mich doch sehr seltsam an. Allerdings gefiel mir der Zeichenstil dennoch von Beginn an so gut, dass ich mich mit diesem Umstand arrangierte. Die Tiergesichter sind unheimlich gut getroffen, egal ob es nun um dargestellte Emotionen oder rasche Bewegungen geht. Die Farbgebungen halte ich ebenfalls für sehr gelungen und so tauchte ich trotzdem gerne in die unbekannte Welt ein.

Von der Handlung her gesehen ist die Geschichte soweit schlüssig und abwechslungsreich und an vielen Stellen auch unerwartet witzig. Ich kenne wenig ernsthafte Geschichten, die sich so locker mit epischen Klischees spielen wie dieses Buch. Viele Dinge, die in anderen Fantasy Welten einfach gedankenlos dargestellt werden, werdeb in dieser Erzählung komplett auf die Schippe genommen. So musste ich bei vielen dargestellten Szenen und Dialogen herzhaft lachen.  Dennoch bleibt der Grundinhalt ernst man kommt als Fantasy Fan auf jeden Fall auf seine Kosten. Sowohl eine ordentliche Prise Magie, als auch handfeste Kampfszenen darf man als Leser bzw. Betrachter verfolgen.

Das Englisch ist relativ dicht, aber selbst wenn man nicht alle Begriffe verstehen sollte, kann man der Handlung aufgrund der vielen detailreichen Bildern sehr gut folgen. Das Englisch sollte also auch für Leser, die erst beginnen in dieser Sprache zu lesen überhaupt kein Problem sein.


Fazit:


Trotz der anfänglichen Abneinung gegenüber der tier-menschlichen Mischwesen fand ich sehr schnell Gefallen an den wunderbar gestalteten Seiten und schätzte die colorierten Zeichnungen wirklich sehr. Die Handlung ist zudem spannend und mitunter auch sehr witzig gehalten. Sicherlich ein guter Einstieg in das Genre.

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Titel: Autumnlands (1: Tooth and Claw)
Autor/Artist: Kurt Busiek, Benjamin Dewey
Sprache: Englisch
Softcover: 184 Seiten
Reiheninfo: Kollektion 1/?

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